Infrarotthermometer messen Temperaturen berührungslos indem sie die von der zu messenden Oberfläche an die Umgebung abgegebene Infrarotstrahlung erfassen und auswerten. Dieses Verfahren der Strahlungsmessung hat viele Vorteile. Die Messung mit dem IR-Thermometer ist sehr schnell. Die Messergebnisse stehen innerhalb von einer Sekunde zur Verfügung, bei einigen Gerätemodellen sogar schon nach zehn Mikrosekunden. Außerdem entstehen bei einem Infrarotthermometer keine Messfehler durch mangelhaften Wärmekontakt und es gibt keine Verschleißerscheinungen an Berührungsstellen. Empfindliche Objekte wie Folien, Papier, elektronisches oder biologisches Material, werden durch die Messungen mit dem IR-Thermometer weder mechanisch noch hygienisch beeinträchtigt.
Infrarotthermometer erlauben gefahrlose Temperaturmessungen auch an bewegten Messobjekten, spannungsführenden Teilen und aggressiven Materialien. Die Messungen können kontinuierlich auch über lange Zeiträume und große Temperaturbereiche (z. B. 350 ... 3500 °C) erfolgen. Damit der Nutzer kontrollieren kann, von welchem Bereich des anvisierten Objekts der Sensor die Strahlung aufnimmt, sind viele IR-Thermometer mit Laserpointern ausgestattet. Fast immer sind dies Mehrpunktlaser, die nicht nur den Mittelpunkt der Messfläche, sondern auch deren Ausdehnung anzeigen.
Mit einem Infrarotthermometer wird in der Regel die Temperatur der nächsten sichtbaren Oberfläche bestimmt. Die Sensoren der IR-Thermometer können aber für verschiedene Wellenlängen ausgelegt werden, so dass Gerätemodelle für spezielle Anwendungen optimiert werden können. Oft sollen gefährliche oder sehr heiße Objekte durch Glasscheiben oder andere schützende Abdeckungen hindurch gemessen werden. Dies ist möglich, wenn das Material der Sichtscheiben oder Abdeckungen durchlässig für die vom Objekt abgestrahlte Wellenlänge ist und diese Wellenlänge vom Infrarotthermometer ausgewertet werden kann.