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Kohäsions- und Adhäsionskräfte sind entscheidend für die Haftung und damit über die Haltbarkeit von Beschichtungen und Klebeverbindungen. 
Die Kohäsionskräfte halten die Moleküle der Beschichtung bzw. der Klebeschicht zusammen. Die Adhäsionskräfte bestimmen über die Haftung zwischen der aufgebrachten Schicht und dem Untergrund. Wie gut eine Beschichtung oder Klebung hält, kann mit verschiedenen Verfahren getestet werden. Bei einigen der Methoden wird ein spezielles Adhäsion-Prüfgerät benötigt, bei anderen erleichtern passende Geräte die Durchführung des Tests. Die Haftung von Beschichtungen ist wichtig für den Korrosionsschutz und die mechanischen Eigenschaften von Verbundbauteilen. Die Haftung zwischen zwei Schichten ist stets von Zustand und Materialeigenschaften beider Schichten abhängig.
Sowohl bei der Entwicklung neuer Beschichtungen, Klebstoffe und Klebetechniken, Verbundwerkstoffe und Verbundbauteile als auch bei der Qualitätskontrolle in der laufenden Produktion werden Adhäsionstester genutzt, um die Beständigkeit der Verbindungen bei Beanspruchung zu untersuchen. In der Regel werden bei den Tests mit dem Adhäsion-Prüfgerät die Probeflächen mehr oder weniger stark beschädigt. Lediglich mit einigen sehr aufwändigen Methoden sind auch zerstörungsfreie Prüfungen möglich zum Beispiel mit dem fotothermischen Verfahren. Die Prüfstellen bzw. Prüfmuster müssen also mit Bedacht ausgewählt und die Prüfergebnisse sorgfältig ausgewertet werden.
Hier eine Aufzählung gebräuchlicher Verfahren zur Prüfung der Haftfestigkeit:
Nur wenige der aufgezählten Methoden liefern konkrete Zahlenwerte zur Haftfestigkeit der Verbindung. Bei vielen der Tests wird die Haftung visuell aufgrund der durch den Test bewirkten Schädigung der Beschichtung beurteilt. Um für bestimmte Verbindungen Messwerte objektiv erfassen und vergleichen zu können, wurden deshalb einige spezielle Testmethoden und Adhäsionstester entwickelt, mit denen die Haftfestigkeit quantitativ bestimmt werden kann. Bei diesen Verfahren werden die Materialschichten durch gezielt aufgebrachte Kräfte getrennt und die dazu erforderliche Kraft wird gemessen.
Adhäsionstester für Gitterschnittprüfungen
Bei Gitterschnittprüfungen wird die Beschichtung nach vorgegebenem Muster eingeschnitten und dadurch in kleine quadratische Flächen aufgeteilt. Ein spezielles Adhäsion-Prüfgerät mit mehreren parallelen Schnittkanten vereinfacht das Anbringen der Schnitte mit gleichmäßigen Abständen. Diese kleinen Flächen werden dann sorgfältig mit Klebeband abgedeckt. Anschließend dann wird versucht, durch Abziehen des Klebebands die Beschichtung vom Untergrund zu lösen. Die Beurteilung der Haftfestigkeit erfolgt dann optisch aufgrund der Menge und Verteilung der abgelösten Flächen in den Gitterquadraten.
Für aussagefähige Ergebnisse müssen der Abstand und die Anordnung der Schnittlinien an die Beschichtungsdicke und die Art des Untergrundes angepasst werden. Nach den ASTM-Normen ist beispielsweise für Beschichtungsdicken größer als 125 Mikrometer das X-Cut Verfahren nach ASTM D 3359 anzuwenden und für Dicken bis 125 Mikrometer das Gitterschnitt-Verfahren nach ASTM D 3359. In EN ISO 2409 sind Gitterschnittprüfungen für Schichtdicken bis 250 Mikrometer für harte und weiche Untergründe beschrieben. Der vorgegebene Abstand der Schneidflächen variiert von 1 mm für Beschichtungen bis 60 µm auf hartem Substrat bis 3 mm für Beschichtungen von 120 bis 250 µm auf hartem oder weichem Substrat.
In vielen Betrieben ist es notwendig, Gitterschnittprüfungen mit verschiedenen Schnittabständen durchzuführen. Bei der Auswahl der entsprechenden Geräte ist zu überlegen, ob es besser ist, mehrere Geräte mit fester Klinge oder einen Adhäsionstester mit auswechselbarer Klinge anzuschaffen. Soll das Schneidgerät an wechselnden Orten für Gitterschnitte genutzt werden, ist zu empfehlen, ein Adhäsion-Prüfgerät zu wählen, das bereits mit passendem Zubehör wie Klebeband, Bürste und Lupe in einem praktischen Transportkoffer geliefert wird.
Adhäsionstester für Vertiefungstests
Vertiefungstests bzw. Tiefungsprüfungen nach EN ISO 1520 (bzw. BS 3900-E4 oder ASTM E643) werden an beschichteten Blechen und Platten durchgeführt. Die Prüfung dient zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit der Beschichtung bei Verformung des Untergrundes. Die zu prüfende Platte wird dazu in das Adhäsion-Prüfgerät eingespannt und mit einer Halbkugel definierter Größe langsam mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit zwischen 0,1 und 0,3 mm/s von unten eingedrückt. Die zu bewertende beschichtete Oberfläche liegt dabei oben und wird während des Eindrückens beobachtet.
Der Kugelstempel wird bei Tiefungsprüfung wird so lange eingedrückt, bis eine festgelegte Kraft erreicht ist oder bis die Beschichtung durch die zunehmende Auswölbung der Platte reißt oder abblättert. Adhäsionstester für Tiefungsprüfungen gibt es in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Zu den wichtigen Kriterien für ein solches Adhäsion-Prüfgerät gehören:
Einige hochwertige Modelle beim Adhäsion-Prüfgerät für Tiefungsprüfungen sind mit einem digitalen Mikroskop kombiniert. Die aufgewölbte Fläche kann dadurch sofort vergrößert und zusätzlich beleuchtet werden. Außerdem können Bilder des Mikroskops zur Dokumentation der Prüfung gespeichert werden.
Adhäsionstester für Schältests
Schältests werden zur Prüfung der Haftung zwischen starrem Grundmaterial und flexiblem Deckmaterial eingesetzt, beispielsweise für Beschichtungen auf Spanplatten oder Metallen. Er ermöglicht unter anderem die Kontrolle der Haftung von Klebstoffen und Klebefolien, von Nickelüberzügen auf Stahl und von Kupferkaschierungen auf Leiterplatten mit Kunststoffträger. Wenn die Zugfestigkeit der applizierten Schicht zu niedrig ist, kann der Schältest frühzeitig durch Reißen der abgeschälten Schicht beendet werden.
Ein Adhäsion-Prüfgerät kann für spezielle Werkstoffe und Bauteilabmessungen ausgelegt sein oder die Anpassung der Prüfvorrichtung an verschiedene Abmessungen und Prüfvorgaben ermöglichen. Wichtige Kriterien bei der Auswahl der Adhäsionstester für den Schältest sind:
Einige der Vorgaben ergeben sich aus den zu prüfenden Bauteilen, andere aus branchenspezifischen Normen. Müssen viele Schältests durchgeführt und dokumentiert werden, sollte ein Adhäsion-Prüfgerät gewählt werden, das die Messdaten speichern oder direkt auf einen Computer übertragen kann.
Adhäsionstester für Abreißtests
Das Abreißverfahren wird im Allgemeinen für dickflächige Beschichtungen eingesetzt. Dabei wird ein Stempel vollflächig auf die zu prüfende Beschichtung geklebt. 
Die Beschichtung wird zudem entlang der Kreisform der Stempelfläche je nach Testbeschreibung leicht oder bis zum Untergrund eingeschnitten. Der am Adhäsion-Prüfgerät fixierte Stempel wird dann nach Erhärten der Klebemasse rechtwinklig zur Fläche des Untergrunds auf Zug belastet bis er sich vom Untergrund löst oder die maximale Zugkraft erreicht ist. Bei dieser Prüfung.
In DIN EN ISO 4624 - Beschichtungsstoffe- Abreißversuch zur Bestimmung der Haftfestigkeit sind drei Varianten beschrieben. Je nach Testanforderungen werden entweder ein oder zwei Prüfstempel auf vorbereitete beschichtete Untergründe geklebt oder einer der Prüfstempel dient als Untergrund für die Beschichtung. Abreißversuche können sowohl an einlagigen als auch an mehrlagigen Beschichtungen durchgeführt werden. Adhäsionstester für Abreißversuche können nicht nur für Tests bei der Produktentwicklung oder in der Qualitätskontrolle verwendet werden. Ein mobiles Adhäsion-Prüfgerät ist auch zur Prüfung von Beschichtungen an Gebäuden, Brücken, Talsperren und anderen Bauwerken einsetzbar. Bei der Entscheidung für ein spezielles Modell der Adhäsionstester muss nicht nur auf Funktionalität und Bedienbarkeit geachtet werden sondern auch auf die Vorgaben der für die jeweilige Anwendung geltenden Normen zum Beispiel: - DIN EN ISO 4624 Beschichtungsstoffe - Abreißversuch zur Beurteilung der Haftfestigkeit, - DIN EN 1542 Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken - Prüfverfahren - Messung der Haftfestigkeit im Abreißversuch, - DIN EN 13596 Abdichtungsbahnen - Abdichtungssysteme auf Beton für Brücken und andere Verkehrsflächen - Bestimmung der Abreißfestigkeit, - DIN EN 1015-12 Prüfverfahren für Mörtel für Mauerwerk - Bestimmung der Haftzugfestigkeit von erhärtetem Putzmörtel.
