EMF Messgerät / EMF Testgerät

Wir sind zu Haus, auf der Arbeit und an vielen anderen Orten durch die Nutzung der Elektroenergie und unsere modernen Kommunikationsformen über WLAN, Mobilfunk und Satellit künstlich erzeugten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt. Die Stärke dieser Felder kann mit einem EMF Messgerät (EMF steht für elektromagnetisches Feld) festgestellt werden. Die elektromagnetischen Felder breiten sich von ihrer Quelle mit Lichtgeschwindigkeit wellenförmig in die Umgebung aus und können mit dem EMF Messgerät größenmäßig bestimmt werden. Die Wellenlänge der Strahlung steht dabei in direktem Zusammenhang mit der Frequenz der Welle und ist ausschlaggebend für die Wirkung. Elektrische und magnetische Felder können sich gegenseitig beeinflussen. Für die Messung der elektromagnetischen Felder mit einem EMF Testgerät ist es wichtig, zu unterscheiden, ob es sich um statische Felder handelt oder ob man im Nahbereich oder im Fernbereich von nieder- oder hochfrequenten Feldern misst. Beträgt der Messabstand zur Strahlungsquelle bis zu drei Wellenlängen, bezeichnet man dies als Nahfeld. Hier ist das Verhältnis von magnetischer zu elektrischer Feldstärke nicht konstant. Deshalb werden im Nahfeld die elektrische und die magnetische Feldstärke separat mit dem EMF Messgerät ermittelt. Im Fernfeld mit mehr als drei Wellenlängen Abstand zur Feldquelle ist es ausreichend, nur die elektrische oder nur die magnetische Feldstärke zu messen. Die zweite Größe kann unter Fernfeldbedingungen aus der ersten errechnet werden. Oft ist der Berechnungsalgorithmus im EMF Testgerät hinterlegt und man kann über das Bedienfeld die gewünschte Anzeige auswählen.

Das EMF Messgerät zeigt die elektrische Feldstärke E in Volt pro Meter (V/m). Die magnetische Feldstärke H wird in Ampere pro Meter (A/m) gemessen. Oft gibt ein EMF Testgerät aber die magnetische Induktion bzw. magnetische Flussdichte B in Tesla (T) oder Gauss (G) an. Dieser Wert lässt sich bei Bedarf über die konstante magnetische Permeabilität in die magnetische Feldstärke umrechnen. Die Anzeige der Stärke hochfrequenter elektromagnetischer Felder kann im EMF Messgerät als V/m, A/m oder in W/m² bzw. W/cm² angezeigt werden. Bei der Entscheidung für ein EMF Messgerät ist besonders darauf zu achten, dass das Gerät die Frequenzbereiche abdecken kann, die im untersuchten Bereich auftreten. Gegebenenfalls ist ein zusätzliches EMF Testgerät für den sonst nicht erfassbaren Frequenzbereich einzusetzen.

Das elektromagnetische Spektrum, das alle Arten von elektromagnetischer Energie umfasst, wird in verschiedene Wellenlängen- bzw. Frequenzbereiche unterteilt. Die einzelnen Bereiche sind nach den Merkmalen oder den Einsatzmöglichkeiten der Strahlung benannt. Oberhalb von 300 Gigahertz spricht man nicht mehr von Feldern, sondern nur noch von Strahlung. Ein EMF Messgerät kann entweder nur einzelne oder mehrere der Bereiche bis 300 Gigahertz mit speziellen Sensoren erfassen. Die Geräte für Messungen oberhalb dieser Frequenz werden anders bezeichnet.

Die Mikrowellen mit dem weiten Frequenzbereich von 300 MHz bis 300 GHz sind als Untergruppe der hochfrequenten Radiowellen im elektromagnetischen Spektrum eingeordnet. Sie werden nicht nur in Mikrowellenherden zur Erwärmung von Materialien genutzt, sondern auch in der Radartechnik zur Navigation und Kontrolle im Flug- und Schiffsverkehr und in drahtlosen Kommunikationssystemen für Mobilfunk, Amateurfunk, Satellitenfernsehen und Rundfunk, WLAN und Bluetooth.

Elektromagnetische Felder können sowohl Zellen von Lebewesen als auch empfindliche elektronische Geräte in ihrer Funktion beeinflussen. Mit einem EMF Testgerät kann geprüft werden, ob und wie stark elektromagnetische Felder in Aufenthaltsbereichen und an Aufstellorten sensibler Geräte wirken. Die Bewertung der elektromagnetischen Energie unterscheidet sich für statische elektrische oder magnetische Felder, niederfrequente elektrische oder magnetische Felder und hochfrequente elektromagnetische Felder. Statische elektrische und statische magnetische Felder sind permanent gleich stark, haben also keine Frequenz. Als niederfrequente elektrische und niederfrequente magnetische Felder bezeichnet man solche mit Frequenzen von über Null bis zu 100 Kilohertz. Felder mit Frequenzen von 100 Kilohertz bis zu 300 Gigahertz nennt man hochfrequente elektromagnetische Felder.

Um unerwünschte Wirkungen auf Lebewesen so weit wie möglich auszuschließen, wurden Untersuchungen durchgeführt und Grenzwerte festgelegt. Ob und wo die empfohlenen Grenzwerte überschritten werden, lässt sich mit einem EMF Messgerät mit passendem Messbereich einfach und schnell überprüfen. Dazu vergleicht man die Messwerte des EMF Testgerätes mit den festgelegten Auslöseschwellen. In der Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern - EMFV 2016, die die EU-Richtlinie 2013/35/EU in nationales Recht umsetzt, sind in den Anhängen 2 und 3 Expositionswerte und Auslöseschwellen für elektromagnetische Strahlung aufgeführt. Weitere verbindliche Regelungen sind in der DGUV Vorschrift 15 - Unfallverhütungsvorschrift "Elektromagnetische Felder" (Juni 2001, BGV B11, bisher VBG 25) und in der DGUV Regel 103-013 - "Elektromagnetische Felder" (Oktober 2001, BGR B11) festgelegt.